Sonntag, 18. November 2007

historicum.net

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historicum.net ist ein deutschsprachiges Fachportal für die Geschichtswissenschaften im Internet. Verantwortlich für das Fachportal sind Prof. Dr. Gudrun Gersmann und Prof. Dr. Hubertus Kohle vom historicum.net - Geschichtswissenschaften im Internet e.V. aus Köln, einem Verein welcher laut offiziellen Angaben am 2. August 2004 gegründet wurde. Die Geschäftsstelle von historicum.net befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek unter der Leitung von Gregor Horstkemper. historicum.net wird zudem von einigen Partnern unterstützt, erwähnenswert sind das DfG, die Universität zu Köln und die Deutsche Nationalbibliothek. Eine umfassende Liste aller Partner kann man hier einsehen. Zudem sind generelle Zitierhinweise angegeben, einige Beiträge verfügen ebenfalls über eine Empfehlung zur Zitierweise, welche man bequem kopieren kann (Beispiel).

historicum.net beschäftigt sich zu einem sehr grossen Teil mit der Frühen Neuzeit, wenngleich das Angebot kontinuierlich auf andere Epochen erweitert wird. Die einzelnen Themen, welche angeboten werden, stellen sogenannte "Unterportale" da, so kann man sich über den Achtzigjährigen Krieg ebenso wie über Madame de Pompadour und ihre Zeit auf gezielten kleineren Portalen informieren.
Nebst Themenangebot beinhaltet historicum.net ein Länderprojekt, in welchem versucht wird, ein "epochenübergreifenden Informationssystems zur europäischen Kultur und Geschichte" aufzubauen. Anhand eines Beispieles möchte ich dies an Frankreich kurz illustrieren. Unter der Rubrik Themen befinden sich eine Anzahl von Links zu Seiten der französischen Geschichte in mehreren Sprachen. Ausserdem versucht das Portal hinsichtlich der Materialien zur französischen Geschichte immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Abgerundet wird das Thema "Frankreich" durch Verweise auf Archive, Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie Kulturinstitute.
Ein weiteres Angebot von historicum.net sind die Hilfsmittel zur Recherche. In diesem Verzeichnis befinden sich Links zu Bibliotheken, Forschungseinrichtungen, Angaben zur Literaturrecherche im Internet, elektronische Fachzeitschriften, digitalisierte Quellen, Nachschlagewerte sowie anderen historischen Fachportalen - ein sehr umfangreiches Angebot.
historicum.net richtet sich auch an die Lehrkräfte. In der Rubrik Lehren & Lernen wo man sich nebst einer "Gebrauchsanleitung für Archive" auch über Computer und Internet im Geschichtsstudium, dem Arbeiten mit Quellen und der Geschichtsdidaktik befassen kann.
historicumnet
historicum.net behandelt derart unterschiedliche Themen, über Politik und Gesellschaft zur Religion, dass die Farbgebung der Seite recht neutral gehalten ist. Dies schliesst jedoch einzelne Illustrationen zu den Themen in den Beiträgen natürlich nicht aus. Jedes Thema verfügt über eine mehr oder minder umfangreiche Quellen- und Bibliographieliste. So findet man unter der Reformation sowohl Quellen als auch Links zu anderen Seiten welche sich mit diesem Thema befassen. Das Angebot wird hier eindeutig durch das Thema bestimmt, so ist für die Französische Revolution eine umfangreiche Bibliographie vorhanden, jedoch keine Verweise im WWW. Einige Themen bieten zudem ein Glossar an, um diverse Fachtermini zu erläutern (Beispiel).
Das gesamte Angebot von historicum.net kann jeweils auch mittels einer Suche nach Schlagwörtern durchstöbert werden.

historicum.net arbeitet eng zusammen mit drei anderen Portalen, welche jeweils verlinkt sind : dem epochenübergreifenden E-Journal Zeitenblicke, dem Rezensionsjournal Sehepunkte sowie dem Schülerrezensionsjournal Lesepunkte, welches sich vor allem an Schüler richtet, um ihnen den Umgang mit den Neuen Medien zu vermitteln.
historicum.net wurde laut eigenen Recherchen noch nicht als Ganzes rezensiert, sehr wohl aber eines der Themenportale, die Französische Revolution.

Das Fachportal wird regelmässig gewartet, zu jedem Artikel befindet sich eine Angabe zum Erstellungsdatum sowie zur letzten Änderung am jeweiligen Artikel. Zudem kann man sich über einen Link auf der Hauptseite alle Neueinträge anschauen, oder über einen RSS-Logo RSS-Reader im Auge behalten.

Vom Aufbau her ist historicum.net meines Erachtens nach sehr übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltet. So befindet sich linker Hand die allgemeine Themenliste, in der Mitte der Artikel den man lesen will sowie rechts ein kleines Menü zu den Unterkapiteln des jeweiligen Artikels. Auch die URL-Struktur lässt deutlich auf den Inhalt schliessen (...themen/franzoesische-revolution/einfuehrung/hintergruende/). Sehr zu bemängeln aus meiner Sicht ist jedoch der Platz für den Artikel, welcher recht schmal gehalten ist. Zum Teil wirken die Artikel regelrecht in diese Spalte hineingepresst, ein ewiges Herunterscrollen ist bei grösseren Themen also vorprogrammiert. Dies führt auch dazu, dass Bildquellen sich nicht fliessend in den Text einbinden, sondern meiner Ansicht nach ein bisschen "verloren" unter dem Text stehen (Beispiel). Schriftgrösse sowie Schriftart stellen auf den ersten Blick kein Problem dar. Sollte man jedoch versuchen, die Schriftgrösse zu ändern, was vielerlei Gründe wie eine pers. Sehschwäche, haben kann, wird dieses "Hineinpressen" des Textes noch deutlicher und man liest einen Artikel über drei bis vier Wörter pro Zeile - sehr unangenehm.

Popups und andere störende Werbung ist nicht vorhanden. Die Seite läd sehr schnell, Bildquellen wenn vorhanden haben immer gezielt mit dem angesprochenen Thema zu tun.

Ein kleiner netter Zusatz ist das Quiz zu historischen Themen, in welchem man sein Wissen testen kann.

Zusammenfassend bietet historicum.net ein sehr gutes Angebot welches sich nicht nur an Studenten und Historiker richtet, sondern auch an "Laien" welche sich ein wenig näher informieren möchten. Diesbezüglich finde ich die Bewertung der Rezension des Themenportals zur Französischen Revolution mehr als treffend :
Gerade über eine gelungene Mischung aus Chronologien, Bibliographie, E-Texten, Ton- und Bildmaterial sowie der Linksammlung im jeweiligen Fachbereich bzw. im Länderportal ist (und wird) ein Zugang zu wichtigen Themen der deutschen, europäischen und außereuropäischen Geschichte möglich und macht diese auch für Laien attraktiv. [1]

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